Semperoper Dresden
Interviewpartner Horst-Dieter Käppler ist seit 1995 leitender Tonmeister an der Semperoper in Dresden und hat dort federführend die Neuplanung der Audiotechnik vorgenommen.
NEXUS auf Wanderung
Von außen historisch bedeutungsvoll, von innen prachtvoll und hinter den Kulissen volldigital: Die Semperoper Dresden arbeitet mit NEXUS als Grundlage der umfangreichen Tontechnik. Horst-Dieter Käppler sprach mit uns über sein NEXUS in der Oper.
Herr Käppler, Sie haben ein großes NEXUS aus vier Grundsystemen mit insgesamt neun Rahmen und etwa 160 Ein- und Ausgängen. Als Besonderheit ist eines der Basisgeräte nicht fest installiert, sondern transportabel. Wofür brauchen Sie eine solche Konzeption?
Wir haben zunächst einmal je ein Basisgerät im Produktionsstudio, im Einspielstudio und auf der Bühne. Manchmal brauchen wir aber auch an anderer Stelle die Unterstützung durch das NEXUS. Es können z. B. Zuspielungen im Orchesterproberaum notwendig sein. Dafür haben wir dort – und an einigen anderen Stellen im Haus – einen Glasfaseranschluss installiert, an dem wir unser bewegliches Basisgerät anschließen können.
War diese Flexibilität der Grund, warum Sie sich für ein NEXUS-System entschieden haben?
Ja, das war sehr wichtig, schließlich liegen Einspielstudio und Produktionsstudio in zwei getrennten Häusern, die durch das Koppelfeld verbunden werden. Alle Mikrofoneingänge laufen jetzt zentral im NEXUS auf und können an jedem der Basisgeräte wieder abgegriffen werden – in unserem Fall hat dieses Konzept die Gesamtverkabelung deutlich vereinfacht.
Außer dem beweglichen Basisgerät haben Sie noch eine weitere Besonderheit realisiert: Die Vernetzung mit Yamaha-Mischpulten.
Das stimmt. Wir setzen die Digitalpulte 02R von Yamaha ein und brauchen dafür Audioschnittstellen im Yamaha-eigenen Y2-Format, während wir für unsere DAT-Recorder, Effektgeräte etc. natürlich AES/EBU-Schnittstellen benötigen. Mit NEXUS ließ sich diese Forderung ohne zusätzliche Formatwandler realisieren.
Herr Käppler, noch eine letzte Frage: Was war ihr erster Einsatz der neuen Technik?
Der erste Einsatz, das war eine ZDF-Gala am 13. September 1996. Sie ging direkt live raus – und lief richtig problemlos!